Dieser
Film entstand als Übung "so nebenbei". Was macht man, wenn man zwei Darsteller
hat und nach Wales fährt?
Man nimmt ein paar Requisiten (im Wesentlichen Brieföffner-"Dolche", Umhänge,
Piratenhemden) mit und improvisiert vor Ort.
Im Vordergrund stand der Spaß am Spielen und Drehen - und
nicht, einen perfekt ausgefeilten Film abzuliefern.
Mit einem Drehbuch wäre die Handlung gestrafft worden, mit einer anderen als der
Reisekamera wären vermutlich die Windgeräusche besser gedämpft worden... aber
der Charakter der Übung durfte durchaus erhalten bleiben; das wird auch hier und
da an Kleidung und Ausstattung deutlich.
Es geht um einen Wanderer, der im Wald zunächst einer merkwürdigen buckligen Alten begegnet, die ihn vor der Ruine auf dem Hügel warnt. Wie es nicht anders sein kann, gelangt er natürlich danach zur besagten Ruine und trifft dort auf noch viel seltsamere Personen, vor allem eine junge Frau, die von einem Geheimnis umwittert zu sein scheint...
Ziel war eine schlichte, ruhige Handlung mit einem
Protagonisten, mit dem man sich leicht identifizieren kann. Stellvertretend für
den Zuschauer begibt sich der Wanderer immer weiter in das Rätsel und stellt die
gleichen Fragen, die man wohl selbst auch hat.
Tatsächlich
war die Handlung nur grob abgesprochen, alle Dialoge entwickelten sich spontan.
Besonders Nicole zeigte in der Sequenz der "Burgführung" eine unerschöpfliche
Phantasie, und Oliver war als zunehmend irritierter Gast einfach glaubhaft. (Die
schrullige Alte wurde übrigens ebenfalls von Nicole dargestellt, was ihre
Wandlungsfähigkeit eindrucksvoll unterstreicht.)
Ein kleines Kunststück war es, durch stetige Weitergabe der Kamera (und später
im Schnitt) den Eindruck hervorzurufen, der Film sei unter normaleren
Bedingungen gedreht worden. Da wir nur ein Ministativ dabeihatten, konnte man es
nur selten sinnvoll einsetzen, und das sorgte letztendlich auch dafür, daß es so
wenige Szenen mit drei Personen gibt.
Die Duellszene hätte ausgefeilter sein können, aber aus Sicherheitsgründen und im Hinblick auf den Handlungsablauf (und die Restladung des Akkus) hielten wir sie kurz.
Der Dreh dauerte einen Nachmittag. Die Burgruine war Llanstefan Castle, eine tolle Kulisse und an diesem Tag nahezu leer. Für einen "Tagesausflug mit Film" einfach ideal.
28 min, Farbe